Speicher U75

marion lehmann

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Die Lampe über Dir

09.11. - 16.11.2007

In Hans Blumenbergs „Beschreibung des Menschen“, der posthum publizierten Anthropologie des Philosophen, findet sich eine kleine Beobachtung mit Folgen für die Kunst.

Das eigentliche Merkmal des Menschen sei seine Sichtbarkeit. Menschen, die in der Landschaft liegen, wollen nicht gesehen werden; sie wollen jedenfalls nicht als eigenständiges Gegenüber wahrgenommen werden.

Die neue Arbeit von Marion Lehmann steht. Ihre früheren Plastiken entwickelten sich vor allem in die Breite, diese dagegen vertikal. Es ist keine Figur, kein Mensch, aber es ist ein Gegenüber. In einer Situation muss ein Betrachter seinen eigenen Ort finden. Ein eigenständiges Gegenüber fordert ihn dagegen heraus, es in all seiner Fremdheit wahrzunehmen (eine Situation kann man besetzen, ein Gegenüber nicht). Und ein Werk, dass den Betrachter in Bewegung setzt, weil es Neugier und Interesse generiert, wäre in dem Sinne eine nächste Stufe.

(Arie Hartog, Gerhard Marcks Haus, Bremen)